Was lange währt, wird endlich gut.
Alle Objekte haben einen sehr langen Weg hinter sich und oft beginnt alles mit einem Zitat oder Spruch, den ich umsetzen will.
Erst mache ich diverse Schriftproben und erstelle ein Layout. Ein passendes Brett muss gefunden werden. Es wird geputzt, geschliffen und in diesem Fall habe ich es sehr dunkelbraun lasiert. Einen Tag später, wenn alles hübsch trocken ist, wird der ausgewählte Text am Brett vorgezeichnet und mit Acrylfarbe aufgemalt oder manchmal auch mit Schlagmetall vergoldet.
Die darauffolgende Dekorfrage gestaltet sich oftmals schwierig, wie bei diesem Poetry-Board: Sollte nur ein antiker Korkenzieher verwendet werden, oder sollte Pinocchio abgebildet werden? Die Entscheidung fiel sehr schnell auf Pinocchio, aber in welcher Form sollte er dargestellt werden? Einfach nur eine kleine, dreidimenionale Pinocchio Figur anbringen? Oder das Gesicht von Pinocchio aufmalen, mit einem Korkenzieher als „lange Nase“? Im allgemein bekannten Zeichenstil von Walt Disney? Oder eher Klassisch? Mit oder ohne Mütze? Mit offenen oder geschlossenen Augen?
Erstmal habe ich den Korkenzieher für die Lügen-Nase vorbereitet. Ich benötigte nur den Korkenzieher ohne Griff, daher habe ich ihn in den Ofen, den Flammen vorgeworfen und diese leisteten ganze Arbeit. Der goldene Korkenzieher verwandelte sich in einen grauschwarzen Korkenzieher und der Holzgriff verbrannte restlos.
Nun musste ich noch das Pinocchio Gesicht auswählen, eine weiße Hintergrundfläche für die Zeichnung lackieren, wiederum trocknen lassen und das Gesicht aufmalen. Dann noch ein Loch für die Korkenzieher-Nase bohren, die Nase einleimen, trocknen lassen, eine Aufhängevorrichtung auf der Rückseite des Brettes anbringen, das Brett branden – und – tatam: das Poetry-Board ist fertig.